M&A-Versicherungen: Quartalsupdate Q3 2023

Kontinuierlicher Deal Flow und Veröffentlichung der ersten unabhängigen Studie zu Schadensfällen

HWF hat im dritten Quartal 2023 Transaktionen mit einem Gesamtwert von knapp 11 Mrd. Euro begleitet. Die Transaktionsak-tivität nimmt in allen Sektoren weiter zu – wenn auch langsam. Als Gründe hierfür zitieren Marktbeteiligte die sich stabilisierenden Zinssätze und ökonomischen Rahmenbedingungen. Im Einzelnen:

PE: Spürbar mehr Anfragen für verkäuferseitig initiierte Auktionsprozesse und PE Akteure finden sich zunehmend im Bieterfeld bei Auktionen wieder. Im oberen Mid Cap-Segment versuchen Käufern häufiger, sich das Zielunternehmen durch Pre-empt-Versuche bilateral zu sichern.

Energie / Infrastruktur: Operative Energie und Infrastrukturtransaktionen blieben auf konstantem Niveau, mit einer großen Anzahl an Greenfield-Entwicklungen. 2023 gab es einen großen Anstieg an Transaktionen im Bereich der Batteriespeicher.

Immobilien: Während die Gesamtaktivität nach wie vor sehr niedrig ist, sehen wir eine vermehrt Anfragen für Distressed-Szenarien und die Verwendung synthetischer Versicherungen.

Steuern: Spürbare Zunahme der Anfragen/Platzierungen von spezifischen M&A-Steuerversicherungen. Deutlich gestiegenes Interesse der Steuerversicherer an Risiken, die derzeit von Steuerbehörden aktiv diskutiert und/oder angefochten werden (oder in einigen Fällen sogar Gegenstand laufender Rechtsstreitigkeiten sind), sofern eine ausreichend vertretbare Verteidigungsposition dargelegt werden kann.

Contingent: Contingent Risk-Policen werden zunehmend eingesetzt, um bekannte Risiken im Zusammenhang mit Insolvenzen und Umstrukturierungen zu versichern. Dadurch wird die Liquidation von Unternehmen und die Rückzahlung von Geldern an Gläubiger und/oder Aktionäre ermöglicht.

Schäden: Leichter Anstieg der Schadensmeldungen in Q3, insbesondere in Bezug auf Steuerermittlungen und Ansprüche Dritter. HWF erzielte für einen Kunden einen vergleich in Höhe von USD 2,2 Mio., bei dem das Zielunternehmen aus dem Öl- und Gassektor in der Vergangenheit für einen wichtigen Vertrag zu geringe Lizenzgebühren gezahlt hatte.

Ausblick 

HWF hat die erste unabhängige Studie über Scha-densfälle auf dem europäischen W&IMarkt veröffentlicht, die hier abgerufen werden kann. Die Studie fasst Daten zu W&I-Schäden von 16 Versicherern zusammen und geht dabei deutlich weiter als bisher veröffentlichte Studien.

In einem ruhigeren M&A-Jahr ist der Risikoappetit der Versicherer in allen Sektoren nach wie vor groß. Angesichts der in den letzten 12 bis 24 Monaten eingestellten neuen Mitarbeiter auf Versichererseite sehen wir keine Kapazitätsengpässe zum Jahresende.